Nach Tod eines Amazon-Arbeiters – Ärger um mangelnden Respekt

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Nach einem Todesfall eines Mitarbeiters im Betrieb häufen sich Klagen der Kollegen über mangelnden Respekt vor dem Menschenleben.

Nach Tod eines Kollegen – Wir haben keine Informationen erhalten!

Am Morgen des 27. Dezember 2022 verstarb der 61-jährige Rick Jacobs im eigenen Amazon Lager in Colorado Springs nach auftretenden Herzproblemen. Traurig, aber ein durchaus vorkommendes Szenario. Was danach jedoch passierte, verärgerte seine Kollegen böse.

Wie TheGuardian berichtet, wurde nach Aussagen des Personals, die Unfallstelle mit nichts weniger als Pappkartons und herumstehenden Managern um den auf dem Hallenboden liegenden Leichnam abgesichert und verdeckt. Als die morgendliche Schicht losging, wurden nach eigenen Aussagen die Mitarbeiter nicht über den Tod des Kollegen informiert. Der Mangel an Transparenz und die Reaktion des Unternehmens werden seitdem von den Angestellten aufs schärfste kritisiert. Die Kollegen wurden an die Arbeit geschickt und sollten arbeiten, als wäre nichts passiert. Sie wussten nicht, was los ist.

Mitarbeiter wollen aus Angst anonym bleiben

Mitarbeiter kamen morgens zur Schicht, als sie Einsatzkräfte in Form von Polizei und Feuerwehr auffanden. Sie wunderten sich, wurden jedoch nicht weiter Informiert, dass ein Kollege aus der vorherigen Schicht gestoben ist.  Wie TheGuardian weiter berichtet, äußerten sich viele Kollegen des verstorbenen Mannes im Nachhinein über den Vorfall, möchten jedoch aus Angst vor Vergeltung anonym bleiben.

Als ich herausfand, was passiert war, nachdem ich dort hindurchgegangen war, fühlte ich mich sehr unwohl, da menschliche Emotionen in dieser Einrichtung offenkundig missachtet werden.

Der Glaube, man würde bei so einem Vorfall freigestellt, da so etwas nicht unbedingt unbemerkt an der Psyche eines engen Kollegen vorbeigeht, wurde schnell vernichtet. Erst als die erschienenen Einsatzkräfte auf den Gerichtsmediziner warteten, sickerte so langsam eine Ahnung durch die Reihen.

Niemand hätte aufgefordert werden sollen, neben einer Leiche zu arbeiten, besonders nachdem man sie gesehen hat. Die Tagesschicht kommt um 7 Uhr morgens oder 7:30 Uhr, und wir wurden nie informiert, bis wir dort ankamen, wo es passiert war. Keine Warnung vor dem Betreten des Gebäudes. Kein Berater vor Ort.

Ein weiterer Mitarbeiter sagt aus:

Ich war sofort sauger, dass wir alle so weitermachen wie bisher und im Ausgangsbereich ein toter MEnsch liegt und ich es im Pausenraum hören muss. Warum arbeiten wir immer noch wie gewohnt, wenn unten jemand tot ist? Ich war wütend, dass sie denken, dass unser Leben keine Rolle spielt, dass sie mich aus dem Weg räumen werden, um ein Paket herauszuholen.

Erst Tage später wurden die Kollegen offiziell informiert

Am 4. Januar wurden die Kollegen dann in einem Standup-Meeting schließlich über den Vorfall informiert. Jedoch war die Besatzung nicht zufrieden mit solch einer Erklärung.

Was mich stört, ist der Mangel an Respekt vor Menschenleben. Wir haben wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet. Glaubst du, wir hätten nicht ein bisschen Respekt haben und lange genug abschalten können, um zumindest die LEiche aus der Einrichtung zu holen und hinter ihm herzuräumen, bevor die Leute herumlaufe, als ob nichts passiert wäre?

Amazon hingegen dementiert die Vorfälle. Es wurden keine Pappkartons als Sichtschutz oder als Absperrung genutzt und keiner hat neben einer Leiche arbeiten müssen. Ebenso behauptet Amazon, dass die Gesetze des HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act) und Datenschutzbecenken für die Familie des Verstorbenen dazu führten, dass das Unternehmen keine Details über die Person oder den Vorfall offenlegen könne.

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