Neato Robotics schaltet jetzt drei Jahre zu früh die Cloud-Server für Neato Saugroboter ab, was zahlreiche Einschränkungen bringt.
Neato Saugroboter: Keine Cloud = keine App
Im Jahr 2023 hat das von Vorwerk im Jahr 2017 übernommene amerikanische Unternehmen Neato dichtgemacht. Grund dafür waren die fallenden Verkaufszahlen und der nicht rentable Vertrieb der Saugroboter in den USA.
Verwundert hat uns das nicht, da Neato neue Produkte ohne nennenswerte neue Features und Innovationen auf den Markt brachten, die so teuer wie heutige Flaggschiff-Modelle waren. Der Reiz eines Kaufs war hier nur bedingt vorhanden. Was jedoch 2023 von Neato versprochen wurde, ist die Tatsache, dass die Cloud-Dienste ganze fünf Jahre bestehen bleiben, damit Kunden ihre Saugroboter weiterhin wie gewohnt mit vollem Funktionsumfang nutzen konnten.
Dieses Versprechen wird nun zwei Jahre nach der Schließung gebrochen. Neato schaltet schrittweise die Server ab, wie es aus einer Mitteilung hervorgeht. Bislang hat sich ein 14-köpfiges Team um die Sicherheit und Pflege der Cloud-Server in Mailand gekümmert, was laut Neato so nicht mehr möglich ist. Das Problem, das zu der vorzeitigen Server-Abschaltung führt, nennt das aufgegebene Unternehmen die stetige Weiterentwicklung der Cybersicherheitsstandards, Compliance-Verpflichtungen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Das Aktualisieren und somit Sicherstellen dieser angesprochenen Regulatoren würde für Neato technisch keinen Sinn mehr ergeben. Gleichzeitig würde das Qualitäts- und Nachhaltigkeitsniveau auf Dauer nicht mehr gewährleistet werden.
Wie geht es jetzt weiter?
Schauen Neato-Saugroboterbesitzer jetzt in die Röhre? Im Grunde legt Neato mit diesem Vorgehen seine eigenen Saugroboter still. Doch ganz so dramatisch ist es nicht. Tatsächlich gehen lediglich die Einstell- und Fernsteuerungsmöglichkeiten in Rente. Die Saugroboter selbst können jedoch weiterbetrieben werden, jedoch mit deutlichen Einschränkungen.
Wer seinen Neato-Saugroboter weiterhin nutzen möchte, der muss diesen künftig über die Starttaste betreiben. Ein manuelles Starten ist also die Rahmenbedingung. Außerdem gehen Saug-, Karten- und viele weitere in der App einstellbare Funktionen verloren. Nachdem man den Saugroboter startet, reinigt dieser wie gewohnt die heimischen vier Wände, berücksichtigt jedoch keine gespeicherten Kartendetails mehr. Er erstellt also jedes Mal eine neue Karte und somit sind Sperrzonen wie auch unterteilte Räume nicht mehr vorhanden.
Meine Meinung zu dem Thema
Der Markt der Saugrobotik hat sich in den vergangenen 10 Jahren um 180° gewendet und besteht aus stetig weiterentwickelten Innovationen und Technologien. Schon lange sind die kleinen Bodenreiniger keine dumm umherfahrenden und zu groß geratenen Eishockeypucks mehr, sondern wahre Alltagshelfer, die in vielen Haushalten den Bodenputz gänzlich übernehmen. Wer als Saugroboterhersteller nicht nach vorn prescht, der wird in absehbarer Zeit untergehen.
Schon damals hat Neato, anstatt einen Schritt nach vorn zu gehen, in meinen Augen lieber einen Schritt zur Seite gemacht und sich auf vorhandenen Technologien ausgeruht. Teilweise wurden bereits lange auf dem Markt bestehende Features als der neuste Triumph ausgegeben, anstatt wirklich Neues zu entwickeln. Die Kundschaft hat das schnell durchschaut und sich auf andere Marken gestürzt. Gerade die Geräte aus Fernost, darunter Dreame, ECOVACS, Roborock oder Mova, zeigen, dass stetige Weiterentwicklung und das „Dranbleiben“ sich auszahlen.
Neato ist nicht das einzige Unternehmen, dem es so erging. Auch iRobot kämpft heute im wahrsten Sinne des Wortes ums Überleben, da sie viel zu spät auf den vorbeifahrenden Zug aufgesprungen sind. Wir können wirklich gespannt sein, wie es mit Vorwerk-Saugrobotern weitergeht. Hier hat man zwischen dem Vorwerk Kobold VR300 und dem Vorwerk Kobold VR7 wenigstens ein paar praktische Neuerungen verbaut. Jedoch fehlt dem neusten Gerät weiterhin der Funktionsumfang, den Saugroboter aus Fernost bieten.
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